"Campus-Legenden" mit Daniel Günther

Shownotes

Daniel Günther, Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, wuchs in Eckernförde auf und entwickelte schon früh ein Interesse an Politik. Nach dem Abitur begann er ein Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität Kiel, wechselte aber bald in die Politikwissenschaft. Während seines Studiums engagierte sich Günther parallel in der Kommunalpolitik, kandidierte für die Ratsversammlung und sammelte erste praktische Erfahrungen. Im Gespräch mit Universitätspräsident Dr. Hauke Heekeren erzählt er, wie diese Zeit seinen späteren Weg in die Landespolitik prägte, welche Rolle das Studium dabei spielte und warum frühes Engagement oft unerwartete Chancen eröffnet.

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00:00:05: Gebore in Kiel und aufgewachsenen Eckernförde.

00:00:09: Bereits mit achtzehn Jahren trat er der CDU bei und studierte nach dem Abitur Politikwissenschaft, Volkswirtschaftslehre und Psychologie in Kiel.

00:00:18: Vom Ration der Stadt Eckernförde führte ihn seine politische Laufbahn über verschiedene Ämter bis in den Landesvorsitz der CDU Schleswig-Holstein.

00:00:26: Zwei Tausend Siebzehn wurde er zum Ministerpräsidenten seines Bundeslands gewählt und heute ist er zu Gast bei Universitätspräsident Hauke Heckerin der CDU CDU-Politiker und Ministerpräsident von Schleswig-Holstein.

00:00:39: Daniel Günther.

00:00:49: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Campus-Legenden, dem Podcast der Uni Hamburg über Bildungswege, Wendepunkte und Wirkung.

00:00:59: Mein Name ist Hauke Hekerin und ich bin der Präsident der Uni Hamburg.

00:01:03: Heute spreche ich mit Schleswig-Holstein's Ministerpräsidenten Daniel Günther.

00:01:07: über seine Zeit an der Uni Kiel, wo er Politikwissenschaft, Volkswirtschaftslehre und Psychologie studiert hat.

00:01:14: Und ich möchte herausfinden, wer eigentlich der Student Daniel Günther war, wie er sich damals seine berufliche Zukunft vorgestellt hat und welche Erlebnisse auf dem Uni Campus ihm in besonderer Erinnerung geblieben sind und was vielleicht auch gerade heute noch in seiner Rolle als Ministerpräsident nachwirkt.

00:01:33: Schön, dass Sie da sind, Daniel Günther.

00:01:35: Moin!

00:01:38: Moin Eger, dann freu mich, dass ich hier sein darf.

00:01:43: Ja, holen Sie es doch mal ab.

00:01:44: Wir haben in eckernförde gemacht.

00:01:48: Wie war das damals?

00:01:50: Wie hat der damals dann, äh, neunzehnjährige Daniel diese Frage, wie ist er die angegangen, wie es weitergeht auf seinem Bildungsweg?

00:02:00: Erstmal muss ich zu meiner Ehrenrettung sagen, ich war ja schon fast zwanzig, als ich Abitur gemacht habe, aber ich bin nie sitzen geblieben, nur um das klarzustellen.

00:02:08: Ich bin Juli Kind und wurde von daher ein Tick später als andere eingeschult.

00:02:13: Da war ich schon sieben Jahre alt.

00:02:16: Also das erklärt ein bisschen mein hohes Alter, als ich von der jungen Schule abgegangen bin.

00:02:21: Und tatsächlich habe ich relativ schnell die Frage, was will ich jetzt machen?

00:02:27: wirklich damit beantwortet zu studieren.

00:02:30: Ich habe zugegenermaßen gar nicht in dem nachher abgeschlossenen Studiengang das Studium beendet, sondern erst habe ich nur mit Volkswirtschaftslehre angefangen.

00:02:39: Ich hatte das als Diplom eigentlich geplant gehabt und bin dann während des Studiums umgeschwenkt, weil mir das war alle Spaß machte mit Wirtschaft, aber mich hat Politik damals schon ziemlich interessiert und gefixt und gerade Öffentlichkeitsarbeit und da passt So ein Politikwissenschaftsstudium eigentlich schon perfekt am Ende mit

00:02:59: rein.

00:03:01: Gab es auf einen Schlüsselmoment, als Sie gesagt haben, so ich steig jetzt um oder nehm noch diese beiden anderen Fächer damit rein?

00:03:13: Also ich wahrscheinlich hatte so auch ein bisschen was damit zu tun, dass ich fand, dass Volkswirtschaftslehre erstaunlich viel mit Mathematik zu tun hat.

00:03:21: Nicht, dass ich das jetzt irgendwie doof finde.

00:03:23: Mein Papa ist selbst Mathelehrer und ich habe sogar Matheleistungskurs gehabt.

00:03:28: Aber das war schon alles sehr, sehr mit Statistik und mit mathematischen Formeln aufgehängt.

00:03:35: Und da hoffte ich, wenn ich Richtung Politik gehe, dass das ein bisschen davon weggeht, das stimmt ja auch fast, wobei man diese ganzen Statistikscheine auch in Politikwissenschaften leider nachher machen musste.

00:03:47: Aber ein bisschen weniger war es schon.

00:03:48: Also es hatte tatsächlich, wenn ich das so richtig entsinne, ein bisschen was damit zu tun.

00:03:53: Aber klar, ich war schon damals politisch sehr interessiert, auch in der Kommunalpolitik engagiert.

00:04:01: Und von daher fand ich Politik einfach sowieso immer hochspannend.

00:04:05: Und das war sicherlich auch eine der Gründe, warum ich dann in die Richtung auch wirklich gegangen bin.

00:04:12: Was mich noch interessieren würde, ist, sie sind ja in Kiel geboren und dann in Erkantförder aufgewachsen und haben sich dann für die Uni Kiel entschieden.

00:04:20: Wie war das denn damals?

00:04:21: Kamen auch andere Unis in Frage?

00:04:23: Als Präsident der Uni Hamburg, muss ich natürlich fragen, kam nicht auch die Uni Hamburg in Frage?

00:04:30: Naja, damals waren sie ja noch kein Präsident, sonst hätte ich bestimmt darüber nachgedacht.

00:04:36: Bei mir hing das tatsächlich auch ein bisschen damit zusammen, dass ich versucht habe, möglichst mein Studium eher in der Nähe des Wohnortes zu absolvieren, weil ich weiß es aus dem Kopf nicht mehr hundertprozentig, aber im Umweltausschuss der Stadt Eckernförde wurde.

00:04:58: Und man muss ja, wenn man ein kommunalpolitisches Mandat hat, dann auch wirklich in der Gemeinde bzw.

00:05:04: Stadt wohnen.

00:05:05: Also ich durfte jetzt auch meinen Wohnsitz nicht mal nach Kiel verlagern, nach Hamburg sowieso nicht.

00:05:10: Und das heißt, es wäre immer eine fürchterliche Fahrerei gewesen und von daher hatte ich auch gehofft, dass meine Wahl Kiel auch angenommen wird.

00:05:18: Das hat auch geklappt und war einer der Gründe, warum ich auch in Kiel im Prinzip auch nie Auslandssemester oder was anderes gemacht habe, weil halt der Wohnort entscheidend war.

00:05:28: Und ich habe nur die ersten drei Tage meines Lebens in Kiel gewohnt, den Rest dann komplett in meiner dann Heimatstadt Eckernförde.

00:05:39: Und wie war das mit dem politischen Engagement?

00:05:41: Also ich höre raus, Sie haben im Grunde schon vor der Zeit des Studiums dann angefangen mit dem politischen Engagement.

00:05:49: Wie war das?

00:05:50: Hat die Hochschulzeit dann nochmal das befördert?

00:05:54: Ja, also das kam tatsächlich schon in der Schulzeit bei mir.

00:05:58: Ich bin ja so in der Zeit volljährig geworden, als das Thema Wiedervereinigung eine große Rolle gespielt hat.

00:06:07: Und ich padde damals in Klassenkameraden, der wirklich sehr kurz vorher aus der DDR in Westen rübergekommen ist und das alles noch viel unmittelbarer erlebt hat.

00:06:19: Ich selbst habe ja auch eine Biografie, mein Vater ist selbst in Wesenberg, Mecklenburg-Vorpommern geboren, hat bis zum Jahr neunzehnt sechsundfünfzig in Halle gelebt und ist danach erst nach Eckernforde gekommen.

00:06:30: Und von daher hat mich dieses ganze Thema Wiedervereinigung ziemlich angefixt damals und dadurch kam auch mein politisches Engagement.

00:06:38: Und das war so mit mit siebzehn, achtzehn ging es langsam los, dass ich auch wirklich Lust hatte, mich in der Jungen Union zu engagieren.

00:06:46: Bin dann auch irgendwann Mitglied geworden und habe dann gleich auch zum örtlichen Ortsverband der CDU Kontakte geknüpft.

00:06:53: Und es war damals so, dass da nicht unbedingt wahnsinnig viele junge Leute Bock auf Politik hatten.

00:06:58: Das hat sich auch heute alles geändert.

00:07:00: Aber damals waren wir wirklich nur ganz wenige in der Hand voll und so bin ich dann halt wirklich sehr, sehr schnell in den Umweltausschuss, dann in den Kulturausschuss gekommen und habe dann in der Jahr fourneunzig zum ersten Mal für die Ratsversammlung kandidiert.

00:07:14: Völlig erfolglos, weil ich glaubte, dass es echt gut ankommt, wenn man Hausbesuche macht.

00:07:19: Aber ich habe mir damals aber so ein Mantel angezogen, der wahrscheinlich eher an Gerhard Stoltenberg erinnert hat.

00:07:25: Und wenn man da als neunzehnjähriger vor der Tür stehen, denken die Leute wahrscheinlich eher an Zeugen Jehovas als an die Kommunalwahl.

00:07:32: Von da habe ich dann krachend verloren und es hat erst mal in der Zeit deklar geklappt.

00:07:38: Und was war dann Ihre Strategie, dass das besser geklappt hat, an deiner Mannschaft?

00:07:45: Ich habe mich ein bisschen jugendgerechter, glaube ich, angezogen oder besser altersgemäß.

00:07:49: Das kam natürlich auch als Student.

00:07:51: Läuft man dann ja nicht so rum?

00:07:53: Da wäre man ja schon doof aufgefallen, wenn man damit anzuholen oder so rumgelaufen wäre.

00:07:57: Und von daher, glaube ich, war es ein bisschen lockerer.

00:07:59: Ich hatte auch, wir hatten auch, ich glaube, ein tickbesseres Ergebnis.

00:08:04: Allerdings, ohne dass ich jetzt, ich will jetzt nicht Unsinn erzählen, aber ich würde sagen, dass ich sogar eher auch über die Liste, aber da hatte ich halt einen deutlich besseren Listenplatz.

00:08:17: Der reichte in den Jahr fourneutzig noch nicht.

00:08:19: Da kannte mich noch gar keiner am Ortsverband, aber in der Nacht war es schon anders.

00:08:22: Da war ich Kreisvorsitzender der Jungen Union.

00:08:25: und wurde dann ein bisschen besser geratet.

00:08:28: Kommen wir vielleicht nochmal zum Studienalltag.

00:08:33: Wir müssen uns das vorstellen.

00:08:34: Einerseits schon sehr in der Kommunalpolitik und dann beginnen das Studiums.

00:08:40: Wie sah das so aus?

00:08:41: Ein typischer Tag im Studium des Daniels Günther?

00:08:47: Tatsächlich habe ich in der Zeit auch noch zu Hause, die mal gefroren.

00:08:53: Nicht das, jetzt müsste man, ja doch das meiste Stuhl habe ich zu Hause gewohnt.

00:08:56: Ich hatte so eine Kellerwohnung allerdings irgendwann von meinen Eltern oder von meinem Vater damals zugewiesen bekommen.

00:09:03: und bin dann mit einem Kumpel zusammen, mit dem ich weite Teile des Studiums auch durchgezogen habe, der nachher leider Richtung Agra sich weiterentwickelt, sodass wir nicht mehr zusammenfahren konnten, aber wir sind dann tatsächlich immer, wir kommen noch ein bisschen weiter nördlich her, mich dann morgens abgeholt und wir sind dann zu den Vorlesungen ordnungsgemäß gegangen, wie sich das gehört.

00:09:26: Aber ich habe tatsächlich meistens auch am Nachmittag wieder die Heimfahrt Richtung Erkantförder angetreten.

00:09:32: weil ich mich nie so in den ganzen Hochschulorganisationen tätigt habe.

00:09:38: Also ich kann zwar sein, dass ich irgendwo mal ganz hinten auf der Liste beim RCDS gestanden

00:09:43: habe,

00:09:44: aber ich habe jetzt nie irgendwie fürs Stupa oder so kandidiert.

00:09:47: Also ich habe immer eher junge Union und Kommunalpolitik gemacht und habe auch dieses Feierleben, was man im Studium ja auch auslebt, tatsächlich nicht unbedingt direkt an der Uni gemacht.

00:09:58: Wir sind zwar ab und zu auch zu den Partnis hingefahren.

00:10:01: Aber haben das dann beidesgehend eher in anderen Kreisen, Landjugend und so weiter ausgelebt?

00:10:08: Also da war ich tatsächlich immer eher schon am Nachmittag weg, eben auch wegen dieser geografischen Problematik, dass ich nie am Hochschulstandort wirklich schlafen konnte.

00:10:19: Und wenn Sie aber jetzt nochmal so sich an Ihre Studienzeit insgesamt erinnern, gibt es einen besonderen Moment, an dem Sie sich gerne zurück erinnern?

00:10:29: Naja, weil sich alles bestanden hatte.

00:10:36: Es war einfach immer, trotz Alledemia, was großartig ist, da am Campus auch unterwegs zu sein, auch mit den Studienkollegen zu schnacken, auch tagsüber.

00:10:47: Und, sagen wir, dieses Studentenleben auch ein bisschen zu genießen.

00:10:51: Man kann ja trotz Alledemit den Leuten auch in Kneipen auch tagsüber gehen, zum Pizza essen und sagen wir, das nebenbei im Studium auch zu genießen.

00:11:01: Das fand ich schon immer toll.

00:11:03: Aber ansonsten habe ich mich halt versucht möglichst wenig mit diesen ganzen statistischen Sachen auseinanderzusetzen, sondern fand es einfach immer spannend, auch so interessante Professoren mir anzuhören.

00:11:15: Ich habe deswegen auch immer zu meinem Geschichtsbereich reingehört, weil ich das einfach immer sehr, sehr spannend fand, das alles auch mitzuerleben.

00:11:23: Und da musste man sich immer daran gewöhnen, dass man nicht in den ersten Reihen sitzen durfte, weil gerade bei den Geschichtsvorlesungen immer eher Menschen vorne gesessen haben, die nach ihrem Berufsleben nochmal Geschichte studieren wollten.

00:11:36: Wir haben die damals immer Zeitzeugen genannt, die sich dann in den ersten Reihen frei gemacht hatten.

00:11:42: Aber das waren auch mal immer so ganz lustige Geschichten, die ich dann auch im Studium erleben durfte.

00:11:49: Gibt es noch einen Prof, eine Professorin, an die sich besonders gerne erinnern?

00:11:55: Ja,

00:11:57: manche gerne, manche ungern.

00:11:58: Also ein paar Jungsgruppenleiter zu denen habe ich auch bis heute Kontakt.

00:12:03: Und beispielsweise Professor Wilms, der damals auch Vorlesung gegeben hat, mit dem habe ich danach wirklich noch viele Jahre Kontakt gehabt.

00:12:11: Und das Witzige war, dass ich ja nachher ein bisschen bekannter geworden bin, auch durch meine politischen Funktionen, haben immer alles ein bisschen verklärt gehabt.

00:12:22: Also meine bedeutende Rolle als Student.

00:12:24: Und mir dann immer erzählt, was ich für ein Großartiger, was ich für großartige Erinnerungen daran hatte, dass ich in ihrer Vorlesung gesessen hatte.

00:12:33: Und ich war mir immer nicht sicher, ob das wirklich so stimmte.

00:12:37: denn ich war ein ordentlicher Student, zumindest in den ersten Semestern.

00:12:40: Nachher habe ich wahrscheinlich ein bisschen viel Politik nebenbei gemacht und auch sehr viel gearbeitet in der Zeit.

00:12:47: Aber es war schon immer ganz lustig, wenn dann so eine Begegnung gekommen ist.

00:12:51: Und mittlerweile habe ich in ein oder anderen Professor von damals auch durch politische Tätigkeit, weil wir was da miteinander zu beraten, hatten auch nochmal wieder getroffen.

00:13:01: Und von daher waren das wirklich immer total nette Begegnungen, die wir dann später auch miteinander gehabt haben.

00:13:10: Und wenn Sie jetzt aus der Perspektive von heute sich nochmal entscheiden könnten für ein Studium, Würde Ihre Wahl wieder genauso ausfallen.

00:13:18: oder würden Sie jetzt aus der heutigen Perspektive was anderes studieren?

00:13:25: Naja, also ich glaube, wenn ich heute tatsächlich nochmal in dem Alter wäre, glaube ich, würde ich in der Tendenz eher eine Ausbildung vorweg machen.

00:13:36: Ich meine, das war alles toll mit dem Studium.

00:13:39: Aber ich finde vorher auch mal was Solides gelernt zu haben, eine Grundausbildung auch zu haben, in irgendeinem Kaufmännischen, bei mir wahrscheinlich eher kaufmännisch als handwerklichen Berufe.

00:13:50: Ich würde sagen, wenn ich mir so meine Talente angucke, das würde ich, glaube ich, mit Blick zurück an das Hand haben.

00:13:58: Aber es ist natürlich auch immer schwer mit zweiundfünfzig die Frage zu beantworten, was man mit achtzehn damals wirklich hätte anders gemacht, wenn man es heute wäre.

00:14:08: Ich glaube, so ganz kann man das nicht vergleichen.

00:14:10: Aber wenn ich jetzt ganz schnell sozusagen die Frage beantworten sollte, dann wäre es erst eine Ausbildung und dann vielleicht sozusagen in der zweiten Welle dann das Studium zu beginnen.

00:14:23: Dann ist Ich frag mich noch.

00:14:26: Also es klingt ja so ein bisschen so, als wenn Sie in die Politik so ganz natürlich reingeschlüpft sind und das so so ein stetiger Fahrt war.

00:14:36: Trotzdem nochmal die Frage, ob es auch so eine Art Keep Moment gab für Sie, wo Sie gesagt haben, so jetzt ist mir klar, ich werde Berufspolitiker.

00:14:46: Gab es da einen bestimmten Moment?

00:14:47: Und wann war das so ungefähr?

00:14:49: Na das kam.

00:14:51: Tatsächlich erst deutlich später, so gar nicht so sehr während meines Studiums.

00:14:56: Da gab es auch ab und zu mal so Situationen, wo das durchaus auch hätte passieren können, dass die politische Karriere dann auch ein ESN befindet.

00:15:06: Also ich habe auch Phasen gehabt, auch als Kreisvorsitzender der Jung-Union.

00:15:12: nur noch knapp wiedergewählt worden bin.

00:15:14: Das hätte auch anders ausgehen können.

00:15:16: Das war auch in der mittleren Phase meines Studiums so, weil ich zumindest damals nie so das Gefühl gehabt habe, ich muss unbedingt beruflich in der Politik Fuß fassen.

00:15:26: Mir hat das total viel Spaß gemacht, das ehrenamtlich zu machen.

00:15:30: Aber eigentlich war ich während des Studiums schon ziemlich darauf festgelegt, eher im Bereich Journalismus und Presse und Öffentlichkeitsarbeit zu landen.

00:15:40: Und so habe ich auch während des Studiums in den Semesterferien immer versucht, Praktika zu machen, ob das beim Unternehmensverband gemacht habe, auch bei Breinbettal, MRK, mal die ganzen Sommerferien durchgearbeitet und Panzerklassen kategorisiert.

00:15:57: Also von daher habe ich immer eher so das Ziel gehabt, in dem Bereich wirklich Fuß zu fassen und alles andere wirklich mit dem politischen Engagement, also richtig beruflich Abgeordnete, da kam wirklich weit später.

00:16:12: Ich bin zwar dann beruflich in der CDU gelandet, wurde ja Kreisgeschäftsführer, aber das war damals eher so ein bisschen eine Entscheidung.

00:16:20: Ich hatte schon angefangen im Bereich Wirtschaftsansiedlung, auch während des Studiums zu arbeiten und hatte da auch ein spannendes Angebot in dem Bereich zu landen.

00:16:29: Aber dann wurde halt diese Geschäftsführerstelle der CDU Rendsburg-Eckernförde frei und da habe ich mich dann in der Tat für einen Angestellten in der Partei entschieden.

00:16:40: Aber das würde ich jetzt nicht zwingend Politikern nennen, sondern es ist ja eher ein Management-Verwaltungsjob, den ich dann gehabt habe.

00:16:48: Das andere kam nachher eher so in den Jahr zwei Tausend acht, als plötzlich ein Landtagswahlkreis frei wurde.

00:16:54: Aber da war ich ja mit dem Studium wirklich schon viele Jahre durch.

00:17:00: dann würde ich gerne bekommen, so langsam Richtung Ende mit einer Nummer auch ihre heutige Perspektive reinnehmen, wie Sie denn als Ministerpräsident auch auf die Rolle von Wissenschaften und Innovationen gucken, in Steßwig-Holstein, Försterblal in Norddeutschland insgesamt.

00:17:16: Naja, das ist schon für uns extrem wichtig, dass wir diese Bereiche auch möglichst stärken.

00:17:24: Ich finde schon, dass es heutzutage Anders als zu früheren Zeit so ist, dass es eine viel, viel stärkere Kooperation auch zwischen den Hochschulen gibt.

00:17:34: Ich meine, natürlich muss ich Ihnen nicht sagen, da gibt es immer gewisse... Konkurrenzkämpfe auch untereinander.

00:17:41: Hamburg hat ja sozusagen auch ein eigenes Gespür dafür, was in den Bereichen wichtig ist, aber in ganz vielen Bereichen kooperieren wir ja auch zwischen den Hochschulen mittlerweile und machen auch gemeinsame Projekte.

00:17:52: Und das, glaube ich, ist auch wichtig, dass wir uns da, um auch international wahrnehmbar zu sein, um auch, sagen wir mal, national im Wettbewerb vernünftige Ergebnisse abzuliefern, ist es schon wichtig, dass wir da im Norden zusammenhalten.

00:18:07: Und Doug Blauig machen unsere Hochschulen auch einen richtig guten Job.

00:18:10: Ich glaube, wir unterstützen die auch ordentlich trotz etwas schwierigerer Haushaltslage.

00:18:15: Die ist ja in Schleswig-Jorgen noch etwas komplizierter als in Hamburg.

00:18:18: Aber insgesamt ist das natürlich für uns das A und O, dass wir wettbewerbsfähig bleiben ohne Investitionen in die Köpfe unserer nachfolgenden Generation.

00:18:30: keine Chance haben, weil die Rohstoffe ansonsten bei uns im Norden ja nicht so breit gesät sind.

00:18:36: Also von daher ein wahnsinnig wichtiges Thema und ich glaube wir stellen uns da auch immer besser auf.

00:18:44: Das teile ich, weil gerade, weil sie das ansprechen, die Hochschulen, gerade die Unis im Norden wirklich gut miteinander kooperieren.

00:18:50: Es gibt ja auch die Hansel University Alliance, die wir wahrscheinlich auch schon mal gesehen, wo ja gerade auch die Uni Kee, die Uni Lübeck, gut mit dabei sind.

00:18:59: Und wir eben auch mit weiteren noch, die Leuphana ist dabei, Bremen, sogar Groningen, wo wir genau das gerne viel sichtbarer noch machen möchten, was auch Wissenschaft in Norddeutschland bewegt, gerade wenn wir das zusammen machen.

00:19:11: Bei mir sieht das also aus, als wenn es nur bei München tolle Wissenschaft gibt.

00:19:21: Das funktioniert auch schon gut und wir haben ja auch im KI-Bereich, auch in anderen Bereichen, echt schon tolle Kooperationsprojekte gemacht, meeres Wissenschaften.

00:19:31: Das ist schon, finde ich, wirklich wahrnehmbar, dass da die Kooperation deutlich stärker auch über Ländergrenzen hinweg verläuft.

00:19:40: Ja, klasse, danke.

00:19:41: Ich habe noch zwei Fragen so ganz zum Schluss, die nochmal mit einem Rückblick auch zu tun haben.

00:19:48: Also wenn sie sich zurückversetzen in den zwanzigjährigen Daniel und der jetzt auf ihr heutiges Leben guckt, was würde denen am meisten überraschen?

00:19:59: Worauf würde der vielleicht auch mit so einem stillen Stolz für euch gucken?

00:20:07: Ich glaube, wenn man mit zweiundfünfzig als Ministerpräsident acht Jahre zurückguckt, dann wird es wahrscheinlich jedem so gehen, dass man sich mit zwanzig das hätte überhaupt nicht vorstellen können.

00:20:18: Zumal ich damals schon ein großes politisches Idol hatte.

00:20:23: mit Gerhard Stoltenberg, für den ich in den letzten Bundestagswahlkampf geleitet habe und den ich auch in meiner Abschlussarbeit in der Magisterarbeit zitiert habe, mit ihm noch ein Gespräch geführt habe.

00:20:36: Und wenn ich mir vorstelle, dass ich heute, ich bin zwar nicht Bundesverteidigungsminister, auch nicht Bundesfinanzminister, wie er es ja nachher war, aber auch Ministerpräsident in Schleswig-Holstein, so glaube ich, das hätte ich mir mit zwanzigem alles andere als erträumen lassen.

00:20:53: Und dann die allerletzte Frage.

00:20:55: So ähnlich, aber ein bisschen anders.

00:20:57: Wenn Sie die Gesetze der Physik außer Kraft setzen könnten und jetzt dem zwanzigjährigen Daniel noch mal was zu rufen könnten, was wäre das?

00:21:06: Machen wir eine Ausbildung.

00:21:12: Das klingt ein bisschen weilschmug, aber...

00:21:15: Ja, das ist doch gut.

00:21:17: Ich glaube, das war in der ersten Staffel, da hatten wir noch nie so eine grüffige Antwort.

00:21:22: Das ist doch eine wichtige und spannende Perspektive.

00:21:26: Ja, gut.

00:21:29: Wollen wir jetzt die Zeitverset einhalten?

00:21:33: Genau, sehr gut.

00:21:35: Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben.

00:21:38: Vielen Dank, dass Sie heute hier

00:21:39: waren.

00:21:40: Sehr gerne.

00:21:40: Ich sage auch vielen Dank.

00:21:41: Tschüss.

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